Haavara-Transfer nach Palästina & Einwanderung deutscher Juden 1933-39
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Haavara-Transfer nach Palästina & Einwanderung deutscher Juden 1933-39
- Publication date
- 1972
- Topics
- Haavara, Ha'avara, Transfer, Transferabkommen, Transfer-Abkommen, Haavara-Abkommen, Palästina, Einwanderung, Auswanderung, Juden, Drittes Reich, Deutsches Reich, Israel, Sigmund, Hoofien, Hoofien-Abkommen, Rublee-Wohlthat-Abkommen, Jewish Agency, Zionistischen Vereinigung für Deutschland, Reichsministerium für Wirtschaft, Werner Feilchenfeld, Dolf Michaelis, Ludwig Pinner, Palästina-Deutsche, Zionisten, Nationalsozialisten
- Collection
- opensource
- Language
- German
- Item Size
- 211.8M
Zum Geleit:
Ein Buch, so brisant, daß es antiquariatisch nur noch zu zwei stolzen Preisen verkauft wird: Für 900 $ auf Amazon.com, und für sage und schreibe 12.000 € (!) auf Amazon.de (der Leser möge sich selbst davon überzeugen). Weltweit werden derzeit nur noch diese beiden Exemplare angeboten (Stand: 6. August 2019). Es handelt sich hier um ein wissenschaftliches Grundlagenwerk zum Thema Haavara-Abkommen *1) der Zionisten mit den Nationalsozialisten, d. h. die geregelte Auswanderung deutscher Juden vom Deutschen Reich nach Palästina zwischen 1933-39. Seine Stellung als Grundlagenwerk wird vor allem dadurch bestätigt, daß alle nachfolgenden Arbeiten zu diesem Thema sich auf dieses Werk stützen.
*1) Das Wort Haavara ist hebräisch und heißt zu Deutsch „Transferabkommen“.
Das Buch ist Teil der „Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts“, das 1972 als Band 26 veröffentlicht wurde. Eine schriftliche Nachfrage meinerseits beim Verleger Mohr-Siebeck in Tübingen bestätigte meine Vermutung, daß das Buch nicht nur restlos vergriffen ist, der Verlag beabsichtigt auch nicht, es als Nachdruck erneut zu veröffentlichen. Das ist insofern verwunderlich, weil fast alle anderen Bücher dieser Reihe heute bequem als Nachdruck vom Verlag selbst bezogen werden können. Den Grund dafür nannte man mir nicht. Er liegt aber auf der Hand, denn die Zusammenarbeit von Zionisten und Nationalsozialisten wird bis heute in deutschen wie in israelischen Geschichtsbüchern komplett verschwiegen. Ebenso, daß deutsche Ingenieure, Architekten und Techniker Palästina bzw. Israel im Wesentlichen aufgebaut haben. Berufe, die nach Aussagen der damals dort lebenden Juden dieses Land nicht einmal kannte. Zudem wurden junge jüdische Auswanderer im Deutschen Reich dafür ausgebildet, in Palästina Land zu bewirtschaften. Selbst eine Fraktion der Hitler-Jugend war in Palästina vertreten und hat dort Hebräisch-Kurse gegeben. Ebenso wird das Schicksal der Palästina-Deutschen verschwiegen, die dort viele Jahre gelebt und gewirkt haben und denen man sich nach dem Krieg von Seite der israelischen Regierung „entledigt“ hat, indem sie mit Gewalt vertrieben wurden.
Über das Leo Baeck Institut:
Die "Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts in der Bundesrepublik Deutschland" (kurz WAG) arbeitet mit folgendem Selbstverständnis: "Wir setzen uns für die Förderung der Erforschung und Darstellung der deutsch-jüdischen Geschichte ein." Der Namensgeber des Leo Baeck Instituts war ein Rabbiner, ehemaliger Präsident der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und - laut Wikipedia - der "bedeutendste Vertreter des deutschen liberalen Judentums sowie jahrelang unbestrittene Führungsfigur und Repräsentant der deutschen Judenheit." Leo Baeck hat den 2. Weltkrieg überlebt und ist 1956 in London gestorben.
Über die Autoren:
Das Autorengespann Dr. Werner Feilchenfeld, Dr. Ludwig Pinner und Dolf Michaelis ist ebenfalls jüdisch, wie auch Siegfried Moses, der die Einleitung verfasst hat. Er leitet die drei Autoren auf Seite 12 wie folgt ein:
"Die Veröffentlichung dieser Schrift ist von dem verdienten früheren General Manager der Haavara, Dr. Werner Feilchenfeld, angeregt worden, dessen sachkundige Darstellung des Transfers und seiner Durchführung das Kernstück der Schrift bildet (Kapitel II). Die Bedeutung des Transfers für das jüdische Aufbauwerk in Palästina und den Einfluß der Einwanderung aus Deutsch land - die zu einem erheblichen Teil durch den Haavara-Transfer ermöglicht wurde - auf die Wirtschaft und Kultur des jüdischen Palästina (Kapitel III) schildert Dr. Ludwig Pinner, der - seit 1921 in Palästina ansässig - an der Arbeit der Haavara als aktives Board-Mitglied der Gesellschaft hervorragend Anteil nahm; seine Vertrautheit mit dem gesamten Fragenkreis kam der Schrift in allen ihren Teilen zugute. Herr Dolf Michaelis, der als ein mit zahlreichen Auswanderungsfällen befaßter Bankmann und Wirtschaftskenner die Tätigkeit der Haavara von Anbeginn an mit sachverständigem Interesse beobachtete, hat die Schrift für das Leo Baeck Institut zur Veröffentlichung vorbereitet und ist außerdem der Verfasser des Abschnitts „Die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Auswanderungs- und Transferfrage im nationalsozialistischen Deutschland“ (Kapitel I). Jeder der Autoren trägt die Verantwortung für seinen Beitrag zu dieser Schrift. Eine Anzahl von Dokumenten, die auf die wechselnde Stellungnahme der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger Licht werfen, verdankt das Leo Baeck Institut den Nachforschungen von Dr. Ernst Marcus, der sich mit diesem Fragenkreis im Rahmen umfassenderer Studien beschäftigte; als Geschäftsführer der in Berlin den Haavara-Transfer vertretenden Paltreu stand er in ständiger Fühlung mit den deutschen Behörden und war deshalb für die Beurteilung der Bedeutung des Urkundenmaterials besonders legitimiert.“
Zusätzliche Kurzbiographien über die Autoren:
Dr. Werner Feilchenfeld (1895-1985):
Nachdem er seine Position bei der Berliner Industrie- und Handelskammer verloren hatte, wanderte der Ökonom Werner Feilchenfeld 1935 nach Palästina aus, wo er maßgeblich an der Umsetzung des Haavara (Transfer)-Vertrags mitwirkte, der es Juden ermöglichte, aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Palästina zu ziehen. 1948 wurde Feilchenfeld Wirtschaftsberater des Staates Israel.
Dolf Michaelis (1906-1981):
Der deutsch-jüdische Künstler Dolf (Adolf Paul) Michaelis wurde 1906 in Magdeburg geboren und wanderte 1938 nach Palästina aus. Während des Zweiten Weltkriegs lebte er in England. Er war Direktor der Bank Leumi in Jerusalem und war Mitglied des Exekutivkomitees und des Vorstands der Hebräischen Universität und anderer Organisationen, während er weiterhin zeichnete und malte. Er starb 1981 in Israel.
Dr. Ludwig Pinner (1890-1979):
1890 in Berlin geboren, lebte er seit 1921 in Tel Aviv und gehörte in den 1930er Jahren zum aktiven Vorstand der Haavara, kannte somit die inneren Verhältnisse. Beruflich war er Agronom, politisch Zionist. Er starb 1979 in Tel Aviv.
Quellen:
http://wag-leobaeck.de/
http://digifindingaids.cjh.org/?pID=2244858
http://digital.cjh.org/R/KY34NMG53XRPHFL9XGXDC866NTI2Q77AL5P6XBM3KPRITVUGYM-00205?func=dbin-jump-full&object%5Fid=1711379&local%5Fbase=GEN01&pds_handle=GUEST
https://www.wikidata.org/wiki/Q55847992
Ein Buch, so brisant, daß es antiquariatisch nur noch zu zwei stolzen Preisen verkauft wird: Für 900 $ auf Amazon.com, und für sage und schreibe 12.000 € (!) auf Amazon.de (der Leser möge sich selbst davon überzeugen). Weltweit werden derzeit nur noch diese beiden Exemplare angeboten (Stand: 6. August 2019). Es handelt sich hier um ein wissenschaftliches Grundlagenwerk zum Thema Haavara-Abkommen *1) der Zionisten mit den Nationalsozialisten, d. h. die geregelte Auswanderung deutscher Juden vom Deutschen Reich nach Palästina zwischen 1933-39. Seine Stellung als Grundlagenwerk wird vor allem dadurch bestätigt, daß alle nachfolgenden Arbeiten zu diesem Thema sich auf dieses Werk stützen.
*1) Das Wort Haavara ist hebräisch und heißt zu Deutsch „Transferabkommen“.
Das Buch ist Teil der „Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts“, das 1972 als Band 26 veröffentlicht wurde. Eine schriftliche Nachfrage meinerseits beim Verleger Mohr-Siebeck in Tübingen bestätigte meine Vermutung, daß das Buch nicht nur restlos vergriffen ist, der Verlag beabsichtigt auch nicht, es als Nachdruck erneut zu veröffentlichen. Das ist insofern verwunderlich, weil fast alle anderen Bücher dieser Reihe heute bequem als Nachdruck vom Verlag selbst bezogen werden können. Den Grund dafür nannte man mir nicht. Er liegt aber auf der Hand, denn die Zusammenarbeit von Zionisten und Nationalsozialisten wird bis heute in deutschen wie in israelischen Geschichtsbüchern komplett verschwiegen. Ebenso, daß deutsche Ingenieure, Architekten und Techniker Palästina bzw. Israel im Wesentlichen aufgebaut haben. Berufe, die nach Aussagen der damals dort lebenden Juden dieses Land nicht einmal kannte. Zudem wurden junge jüdische Auswanderer im Deutschen Reich dafür ausgebildet, in Palästina Land zu bewirtschaften. Selbst eine Fraktion der Hitler-Jugend war in Palästina vertreten und hat dort Hebräisch-Kurse gegeben. Ebenso wird das Schicksal der Palästina-Deutschen verschwiegen, die dort viele Jahre gelebt und gewirkt haben und denen man sich nach dem Krieg von Seite der israelischen Regierung „entledigt“ hat, indem sie mit Gewalt vertrieben wurden.
Über das Leo Baeck Institut:
Die "Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts in der Bundesrepublik Deutschland" (kurz WAG) arbeitet mit folgendem Selbstverständnis: "Wir setzen uns für die Förderung der Erforschung und Darstellung der deutsch-jüdischen Geschichte ein." Der Namensgeber des Leo Baeck Instituts war ein Rabbiner, ehemaliger Präsident der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und - laut Wikipedia - der "bedeutendste Vertreter des deutschen liberalen Judentums sowie jahrelang unbestrittene Führungsfigur und Repräsentant der deutschen Judenheit." Leo Baeck hat den 2. Weltkrieg überlebt und ist 1956 in London gestorben.
Über die Autoren:
Das Autorengespann Dr. Werner Feilchenfeld, Dr. Ludwig Pinner und Dolf Michaelis ist ebenfalls jüdisch, wie auch Siegfried Moses, der die Einleitung verfasst hat. Er leitet die drei Autoren auf Seite 12 wie folgt ein:
"Die Veröffentlichung dieser Schrift ist von dem verdienten früheren General Manager der Haavara, Dr. Werner Feilchenfeld, angeregt worden, dessen sachkundige Darstellung des Transfers und seiner Durchführung das Kernstück der Schrift bildet (Kapitel II). Die Bedeutung des Transfers für das jüdische Aufbauwerk in Palästina und den Einfluß der Einwanderung aus Deutsch land - die zu einem erheblichen Teil durch den Haavara-Transfer ermöglicht wurde - auf die Wirtschaft und Kultur des jüdischen Palästina (Kapitel III) schildert Dr. Ludwig Pinner, der - seit 1921 in Palästina ansässig - an der Arbeit der Haavara als aktives Board-Mitglied der Gesellschaft hervorragend Anteil nahm; seine Vertrautheit mit dem gesamten Fragenkreis kam der Schrift in allen ihren Teilen zugute. Herr Dolf Michaelis, der als ein mit zahlreichen Auswanderungsfällen befaßter Bankmann und Wirtschaftskenner die Tätigkeit der Haavara von Anbeginn an mit sachverständigem Interesse beobachtete, hat die Schrift für das Leo Baeck Institut zur Veröffentlichung vorbereitet und ist außerdem der Verfasser des Abschnitts „Die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Auswanderungs- und Transferfrage im nationalsozialistischen Deutschland“ (Kapitel I). Jeder der Autoren trägt die Verantwortung für seinen Beitrag zu dieser Schrift. Eine Anzahl von Dokumenten, die auf die wechselnde Stellungnahme der nationalsozialistischen Behörden und Amtsträger Licht werfen, verdankt das Leo Baeck Institut den Nachforschungen von Dr. Ernst Marcus, der sich mit diesem Fragenkreis im Rahmen umfassenderer Studien beschäftigte; als Geschäftsführer der in Berlin den Haavara-Transfer vertretenden Paltreu stand er in ständiger Fühlung mit den deutschen Behörden und war deshalb für die Beurteilung der Bedeutung des Urkundenmaterials besonders legitimiert.“
Zusätzliche Kurzbiographien über die Autoren:
Dr. Werner Feilchenfeld (1895-1985):
Nachdem er seine Position bei der Berliner Industrie- und Handelskammer verloren hatte, wanderte der Ökonom Werner Feilchenfeld 1935 nach Palästina aus, wo er maßgeblich an der Umsetzung des Haavara (Transfer)-Vertrags mitwirkte, der es Juden ermöglichte, aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Palästina zu ziehen. 1948 wurde Feilchenfeld Wirtschaftsberater des Staates Israel.
Dolf Michaelis (1906-1981):
Der deutsch-jüdische Künstler Dolf (Adolf Paul) Michaelis wurde 1906 in Magdeburg geboren und wanderte 1938 nach Palästina aus. Während des Zweiten Weltkriegs lebte er in England. Er war Direktor der Bank Leumi in Jerusalem und war Mitglied des Exekutivkomitees und des Vorstands der Hebräischen Universität und anderer Organisationen, während er weiterhin zeichnete und malte. Er starb 1981 in Israel.
Dr. Ludwig Pinner (1890-1979):
1890 in Berlin geboren, lebte er seit 1921 in Tel Aviv und gehörte in den 1930er Jahren zum aktiven Vorstand der Haavara, kannte somit die inneren Verhältnisse. Beruflich war er Agronom, politisch Zionist. Er starb 1979 in Tel Aviv.
Quellen:
http://wag-leobaeck.de/
http://digifindingaids.cjh.org/?pID=2244858
http://digital.cjh.org/R/KY34NMG53XRPHFL9XGXDC866NTI2Q77AL5P6XBM3KPRITVUGYM-00205?func=dbin-jump-full&object%5Fid=1711379&local%5Fbase=GEN01&pds_handle=GUEST
https://www.wikidata.org/wiki/Q55847992
- Addeddate
- 2019-08-05 19:58:48
- Identifier
- HaavaraTransferNachPalaestina-EinwanderungDeutscherJuden1933-39
- Identifier-ark
- ark:/13960/t0rr9nm8d
- Ocr
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